Psychotherapie

Wann ist eine Psychotherapie sinnvoll?

 Jeder ist mal traurig. Jeder kennt Tage oder Momente, an denen man sich einsam fühlt, sich selbst nicht mag oder sich nicht akzeptiert.
Oder in denen man einfach nur wütend ist, keine Freude findet.Es gibt Zeiten, die sich seh schwer anfühlen. Zum Beispiel weil man vor einem Berg voller Probleme und Anforderungen steht. Oder weil man Streit mit der besten Freundin, dem besten Freund, der Clique, den Eltern oder mit wem auch immer hat. Oder weil man keinen Ausweg mehr findet, keine Perspektive für sich sieht, Angst hat.

Jeder von uns kennt das. Wenn diese Gefühle und Gedanken jedoch die meiste Zeit vorherrschen, Dich und Deine Beziehungen zu nahestehenden Menschen belasten oder wichtige Alltagsaufgaben verhindern, dann ist professionelle Hilfe notwendig.

Ich lade Dich und Deine Eltern oder Bezugspersonen (volljährige Patient*innen auch ohne Bezugspersonen) zu einem Erstgespräch ein, in dem wir zunächst einmal gemeinsam feststellen, ob es ein behandlungsbedürftiges Problem gibt und wenn ja, wie ich Dir dabei helfen kann.

Vor Beginn einer Psychotherapie hast Du die Möglichkeit mehrere Termine mit mir zu vereinbaren, um mich kennenzulernen. Im Anschluss entscheiden wir gemeinsam, ob wir zusammenarbeiten wollen.

In der Regel finden wöchentlich 1-2 Stunden (à 50 Minuten) statt. Die Gesamtdauer einer ambulanten Psychotherapie ist sehr unterschiedlich. Es gibt Problemlagen die nur wenige Sitzungen benötigen, andere nehmen 1-2 Jahre oder länger in Anspruch.

Psychotherapie ist...

... ein freiwilliges Behandlungsangebot d.h. wenn Du selbst kein Problem siehst oder die Behandlung ablehnst (warum auch immer), dann kann Dich keiner dazu zwingen. Die Psychotherapie kann nur erfolgreich sein, wenn Du den Therapieprozess aktiv mitgestaltest.

... ein interaktiver Prozess, d.h. die Durchführung einer Psychotherapie besteht nicht nur aus dem Zuhören der Psychotherapeutin oder des Psychotherapeuten. Sie lebt von dem was Du in die Sitzungen einbringst.

... ein Prozess mit einem bestimmten Ziel, einem definierten Beginn, verschiedenen Stadien und einem geplanten Ende.

... ein verbindlicher Prozess. Damit die Therapie wirkt ist eine regelmäßige und zuverlässige Teilnahme an den Therapieterminen notwendig. Sollten die Termine - aus welchen Gründen auch immer - oft nicht stattfinden, dann ist von einem geringen bis keinem Erfolg auszugehen. In solchen Fällen bin ich dazu verplichtet die Behandlung zu beenden oder zu pausieren.

... eine wissenschaftlich fundierte und mehrfach auf Effektivität überprüfte Behandlungsmethode.

Psychotherapie ist nicht...

... nur reden. Um längerfriste und spürbare Verbesserungen von belastenden Zuständen erzielen zu können, ist die Analyse, Reflexion und Veränderung von Denk- und Verhaltensmustern notwendig. Dies ist anstrengend und erfordert Motivation, Disziplin und den Mut, sich mit schmerzhaften Dingen auseinanderzusetzen.

... oberflächlich. Psychotherapie bewirkt messbare neuronale Veränderungen im Gehirn, die die Grundlage für Denken, Fühlen und Handeln bilden.

... ohne Nebenwirkungen. Ich werde Dich vor Beginn der Therapie darüber aufklären.

... dazu da, um emotionalen Belastungen vorzubeugen. Für die Durchführung einer Psychotherapie ist das gesicherte Vorliegen einer psychischen Störung erforderlich. Wer (noch) keine psychischen Probleme aufweist, kann bzw. darf nicht im Rahmen der gesetzlichen Richtlinienpsychotherapie behandelt werden.

... "Wellness" für die Seele! Wenn die Seele leidet braucht sie ab einem gewissen Grad professionelle Hilfe. Die ist genauso wenig Luxus wie bei körperlichen Schmerzen zum Arzt zu gehen. Für den Erfolg einer Psychotherapie ist es wichtig sich in der Therapiesituation wohl zu fühlen und viele Menschen empfinden das psychotherapeutische Gespräch alles andere als wohltuend, Allerdings beinhaltet der psychotherapeutische Prozess auch anstrengende, frustrierende und schmerzhafte Phasen, die für eine Genesung notwendig sind.

... "Freundschaft". Zwar erzählst du von deinem Alltag, deinen Gedanken, Problemen und Sorgen, aber der Zweck ist nicht das Zusammensein, sondern die Linderung von psychischer Belastung. Es gibt also ein klar definiertes Ziel. Die therapeutische Beziehung ist auch nicht vergleichbar mit einer freundschaftlichen Beziehung. Du wirst merken, dass ich Dir wenig Privates von mir mitteile.

... eine "Spaßveranstaltung". Es handelt sich um eine medizinische bzw. psychologische Behandlung. Die Therapie findet so lange statt, wie dies für die Linderung oder Behebung von psychischen Problemen erforderlich ist. Zur Sicherung der Therapieerfolge ist es in der Regel notwendig in zunehmend größeren Abständen therapeutische Sitzungen zu vereinbaren.

... kostenlos! Wie alle Leistungen im Gesundheitswesen kosten Psychotherapie Geld! Damit die Kosten für die Psychotherapie übernommen werden können müssen immer einige Kriterien erfüllt werden. Ich kläre Dich bzw. Deine Eltern hierüber auf und unterstütze Euch ein Möglichkeit für die Übernahme der Kosten zu finden.

Wie Sie als Eltern Ihr Kind in Bezug auf die Therapie unterstützen können


Viele Kinder fühlen sich schuldig, wenn sie der Psychotherapeut*in Dinge aus der Familie erzählen und denken, damit würden sie sich unloyal verhalten. Dies verhindert manchmal, dass mit dem Kind erarbeitet werden kann, wie es mit schwierigen Situationen und Gefühlen besser umgehen kann. Daher ist es hilfreich, wenn Sie ihr Kind ermutigen, in der Psychotherapie offen über die Dinge zu sprechen, die es beschäftgen und ihm signalisieren, dass es Ihnen zuliebe nichts verbergen muss.

Fragen Sie ihr Kind bitte nach einer therapeutischen Sitzung nicht, wie die Stunde war und was besprochen wurde. Geben Sie Ihrem Kind auch keine Aufträge mit, was es in der Stunde berichten soll. Andernfalls kann bei den Kindern und Jugendlichen ein gewisser Erwartungs- und Leistungsdruck entstehen, der die Therapie erschwert.

Psychotherapie kann mitunter schmerzhaft und frustierend sein, da belastende Themen und Gefühle reflektiert werden. Manchmal führt dies zu dem Wunsch die Therapie zu beenden. In einer solchen Phase ist es hilfreich das Kind zu ermutigen, weiterhin seine Termine wahrzunehmen und es dran zu erinnern, dass Veränderung Zeit braucht oeder es auf bereits sichtbare Fortschritte aufmerksamk zu machen. Wenn ihr Kind berichtet, dass es sich über mich ärgert, dann ermutigen Sie es, dies in der Sitzung mit mir offen anzusprechen.

Oft ist es hilfreich, wenn zwischen mir und Ihnen ein regelmäßiger Austausch stattfindet. Dies ermöglicht individuelle Unterstützungsmöglichkeiten zu besprechen. Bitte vereinbaren Sie proaktiv in regelmäßigen Abständen einen Termin mit mir und nutzen Sie zur Terminvereinbarung die telefonischen Sprechzeiten. Bitte informieren Sie mich über relevante Veränderungen Ihrer Lebensumstände und wichtige Ereignisse mit Einfluss auf  ihr Kind sowie über Veränderungen im Verhalten Ihres Kindes.

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